Die Dünnschichtchromatographie (DC) und die Papierchromatographie
sind leistungsfähige Methoden der analytischen Chemie. Ihre großen
Vorteile sind der geringe apparative Aufwand und die einfache Durchführbarkeit
der Trennungen, weshalb sie auch für den Einsatz an Schulen gut geeignet
sind. Prinzipiell können alle möglichen Stoffe chromatographisch
getrennt werden. Chromatogramme von Farbstoffen können sofort nach
der Entwicklung ausgewertet werden, während farblose Substanzen (z.B.
Aminosäuren) zunächst durch Reagenzien sichtbar gemacht werden
müssen. Dies kann durch Aufsprühen der Reagenzlösung oder
durch Eintauchen des Chromatogramms erfolgen. Der Nachteil dieser Technik
liegt darin, daß die Färbung meist nicht über längere
Zeit stabil bleibt, sondern durch Zersetzungsreaktionen schnell verblaßt.
Die Auswertung eines Chromatogramms kann mit bloßem Auge erfolgen oder mit einem speziellen DC-Scanner, der eine ortsaufgelöste Messung der diffusen Reflexion durchführt. Da diese relativ teueren DC-Scanner ausschließlich zur Auswertung von Chromatogrammen genutzt werden können, lohnt sich die Anschaffung nur in großen Labors. Ein handelsüblicher Flachbettscanner in Verbindung mit einem PC und entsprechender Software kann diese Aufgabe ebenfalls erledigen und ist außerdem für viele andere Einsatzgebiete verwendbar. Jedoch ist mir keine Software bekannt, die dazu geeignet wäre. Mein Ziel war es, eine Software zu entwickeln, die in der Lage ist, Chromatogramme komfortabel auszuwerten und die Ergebnisse zu speichern und zu drucken.
Die eingescannten Chromatogramme werden als PCX-Datei gespeichert und können
anschließend mit meinem Programm ausgewertet werden. Dazu markiert
der Benutzer zunächst die Startlinie, auf der die Substanzen aufgetragen
wurden, und die Frontlinie, bis zu der das Fließmittel vordringen
konnte. Anschließend legt er fest, auf welcher Höhe die Auswertung
erfolgen soll, was besonders bei Chromatogrammen mit mehreren Substanzen
vorteilhaft ist. Der Rechner tastet nun die Helligkeit des Chromatogramms
Pixel für Pixel ab und trägt sie in ein Koordinatensystem ein,
wodurch eine Ortskurve der Lichtabsorption entsteht. Neben der Gesamthelligkeit
werden auch der Rot-, Grün und Blauanteil jedes Pixels erfaßt
und ebenfalls eingezeichnet. Außerdem ist es möglich durch Markieren
mit der Maus Rf-Werte (=Retentionsfaktoren) zu berechnen.
Die so erzeugten Auswertungen können gespeichert und später
wieder geladen sowie ausgedruckt und miteinander verglichen werden.
Hier noch ein Bild meines Standes auf dem Landeswettbeweb in München. Durch Anklicken des Bildes erhält man eine große Darstellung mit 106 KB.